Merkmale der begleiteten Selbstevaluation

Das Verfahren der schulinternen Selbstevaluation weist sechs charakteristische Merkmale auf:
 

1. Eng umrissener Zeitrahmen

Für die Durchführung der Evaluation mit den 8 Schritten wird ein klar eingegrenzter, knapper Zeitrahmen festgelegt. Dies führt zu einer deutlich spürbaren Verdichtung des Evaluationsprojektes, einerseits in einer engen zeitlichen Abfolge der Prozessschritte, andererseits in einer straffen Ausgestaltung der Prozessschritte. Als grobe Orientierungsgrösse gilt ein Zeitrahmen von rund viereinhalb Tagen.
 

2. Schulinternes Evaluationsteam (Eval-Team)

Für die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der begleiteten Evaluation ist, je nach Grösse der Schule, ein internes Evaluationsteam von 4 – 8 Personen zuständig. Die Hauptaufgaben dieses internen Evaluationsteams bestehen in der Vorbereitung und Durchführung der schulinternen Evaluation. Die Hauptfunktion dieses internen Evaluationsteams ist die Datenbeschaffung (nicht die Interpretation) zu einem vereinbarten Evaluationsthema, das für die Schule von hohem Interesse ist.
 

3. Evaluation als Event

Für das Kollegium besteht die begleitete Evaluation im Wesentlichen aus den beiden Schritten der Datenerhebung und der Datenrückmeldung. Diese beiden Schritte sind die beiden Schlüsselereignisse des Evaluationsprozesses. Insbesondere der Tag der Datenerhebung, der sogenannte E-Day hat den Charakter eines deutlich sichtbaren «Evaluations-Events». Durch den Einsatz der verschiedenen Befragungsanlässe werden die Befragten (z.B. Lehrpersonen, Schulführung, Lernende, Mitarbeitende, Eltern) zum Nachdenken über das Evaluationsthema angeregt.
 

4. Mix von quantitativen und qualitativen Daten

Evaluation soll nicht auf die Erhebung von quantitativen Daten reduziert, sondern durch qualitative Daten angereichert werden, um das unterschiedliche Potenzial der beiden Datentypen optimal zu nutzen. Dadurch wird mehr Aussagekraft und mehr «Reflexions- und Handlungsenergie» erzeugt.
 

5. Datengestützte Auseinandersetzung im Gesamtkollegium

Die Auseinandersetzung des Kollegiums mit einer sorgfältig erhobenen Datenbasis zum Evaluationsthema bildet den Kern dieses Prozessschrittes. Die gemeinsame datengestützte Interpretation und Reflexion steht im Zentrum, und ist Grundlage für das Ableiten von Massnahmen zum Entwicklungsschwerpunkt (von Daten zu Taten). Das interne Evaluationsteam ist in erster Linie «Daten-Zulieferer» für diesen aktiven Auseinandersetzungsprozess im Kollegium.

6. Begleitung durch Evaluationsfachperson

Bei der Evaluationsvorbereitung sowie bei der Datenauswertung und der Entwicklungsplanung wird das interne Evaluationsteam durch eine Evaluationsfachperson des Zentrums Lehrer*innenbildungsforschung betreut mit sorgfältig moderierten Prozessschritten. Durch die fachliche Begleitung kann im schulinternen Evaluationsteam spezifisches Evaluations-Knowhow aufgebaut werden.

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