Das Verfahren der schulinternen Selbstevaluation weist sechs charakteristische Merkmale auf:
Für die Durchführung der Evaluation mit den 8 Schritten wird ein klar
eingegrenzter, knapper Zeitrahmen festgelegt. Dies führt zu einer
deutlich spürbaren Verdichtung des Evaluationsprojektes, einerseits in
einer engen zeitlichen Abfolge der Prozessschritte, andererseits in
einer straffen Ausgestaltung der Prozessschritte. Als grobe
Orientierungsgrösse gilt ein Zeitrahmen von rund viereinhalb Tagen.
Für die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der begleiteten
Evaluation ist, je nach Grösse der Schule, ein internes Evaluationsteam
von 4 – 8 Personen zuständig. Die Hauptaufgaben dieses internen
Evaluationsteams bestehen in der Vorbereitung und Durchführung der
schulinternen Evaluation. Die Hauptfunktion dieses internen
Evaluationsteams ist die Datenbeschaffung (nicht die Interpretation) zu
einem vereinbarten Evaluationsthema, das für die Schule von hohem
Interesse ist.
Für das Kollegium besteht die begleitete Evaluation im Wesentlichen
aus den beiden Schritten der Datenerhebung und der Datenrückmeldung.
Diese beiden Schritte sind die beiden Schlüsselereignisse des
Evaluationsprozesses. Insbesondere der Tag der Datenerhebung, der
sogenannte E-Day hat den Charakter eines deutlich sichtbaren
«Evaluations-Events». Durch den Einsatz der verschiedenen
Befragungsanlässe werden die Befragten (z.B. Lehrpersonen, Schulführung,
Lernende, Mitarbeitende, Eltern) zum Nachdenken über das
Evaluationsthema angeregt.
Evaluation soll nicht auf die Erhebung von quantitativen Daten
reduziert, sondern durch qualitative Daten angereichert werden, um das
unterschiedliche Potenzial der beiden Datentypen optimal zu nutzen.
Dadurch wird mehr Aussagekraft und mehr «Reflexions- und
Handlungsenergie» erzeugt.
Die Auseinandersetzung des Kollegiums mit einer sorgfältig erhobenen Datenbasis zum Evaluationsthema bildet den Kern dieses Prozessschrittes. Die gemeinsame datengestützte Interpretation und Reflexion steht im Zentrum, und ist Grundlage für das Ableiten von Massnahmen zum Entwicklungsschwerpunkt (von Daten zu Taten). Das interne Evaluationsteam ist in erster Linie «Daten-Zulieferer» für diesen aktiven Auseinandersetzungsprozess im Kollegium.
Bei der Evaluationsvorbereitung sowie bei der Datenauswertung und der Entwicklungsplanung wird das interne Evaluationsteam durch eine Evaluationsfachperson des Zentrums Lehrer*innenbildungsforschung betreut mit sorgfältig moderierten Prozessschritten. Durch die fachliche Begleitung kann im schulinternen Evaluationsteam spezifisches Evaluations-Knowhow aufgebaut werden.